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Zwischen Münzwurf und dem wiederholten Heimtriumpf

Die Fußball Europameisterschaft 2024 naht mit großen Schritten. Grund genug für uns von Michaels Sportecke unsere Artikelzahl und unsere Archivabteilung auszubauen. Und zugleich können wir die Berichterstattung rund um die EM beginnen. Und dies machen wir natürlich nicht irgendwo, sondern ganz am Anfang. Heute widmen wir uns der dritten Fußballeuropameisterschaft. 

Ciao Italia

Das Turnier, das in Italien stattfand, war die dritte Auflage der Europameisterschaft und fand vom 5. bis zum 10. Juni 1968 statt. Die Qualifikationsrunden begannen bereits im Jahr 1966, wobei sich 31 Nationen um die begehrten Plätze für das Turnier bemühten. Am Ende qualifizierten sich vier Teams für das Turnier: Italien als Gastgeber, Jugoslawien, England und die Sowjetunion.

Die Europameisterschaft 1968 begann am 5. Juni mit dem Spiel zwischen Italien und der Sowjetunion in Neapel. Das Spiel endete mit einem 0:0-Unentschieden. Kein Wunder standen sich doch im Tor so klingende Namen wie Yashin bei der Sowjetunion und Dino Zoff bei Italien. Nach der Verlängerung wurde der Sieger per Münzwurf ermittelt. Die Kapitäne standen sich gegenüber am Mittelkreis. Doch die Funktionäre appellierten für eine Entscheidung in der Schiedsrichterkabine. So trafen sich die Funktionäre dort. Den Probewurf, der von den Russen gefordert worden war, gewann die UDSSR. Doch dann fiel die Münze auf die Seite Italiens. Die Italiener standen im Finale. Den Münzwurf per se hatten alle Beteiligten als unfair eingestuft. Es war das einzige und zugleich letzte Mal, dass so ein Aufsteiger ermittelt wurde. Nach diesem Spiel wurde, wie von den Verantwortlichen auch in Neapel gefordert worden war, der Sieger per Elfmeterschießen ermittelt.

Im anderen Halbfinale trafen England und Jugoslawien aufeinander. Der aktuelle Weltmeister England musste sich durch ein spätes Tor im Halbfinale geschlagen geben. Die Engländer standen also im kleinen Finale der Sowjetunion gegenüber. Die UDSSR war bis dato einmal Zweiter und einmal Sieger des Turniers. Doch dieses Mal blieb ihnen nur der vierte Rang. Denn die Engländer siegten mit 2:0. Bobby Charlton traf vor der Pause, Geoff Hurst in Halbzeit zwei.

Das Finale der Europameisterschaft 1968 fand am 10. Juni im Stadio Olimpico statt und war ein denkwürdiges Duell zwischen Italien und Jugoslawien. Das Spiel war hart umkämpft. Jugoslawien war vor der Pause in Führung gegangen. In Minute 78 gelang Italien der Ausgleich. 1:1 hieß es auch nach der Verlängerung. Im Mittelpunkt des Spiels stand der Schiedsrichter aus der Schweiz Gottfried Dienst. Es war der gleiche Schiedsrichter wie bei der WM 1966 im Finale, wo ja das umstrittene Wembley Tor gefallen war. Auch in diesem Finale war die Schiedsrichterkritik sehr hoch. Da es ja noch kein Elfmeterschießen gab, wurde ein Wiederholungsspiel angesetzt. Dieses konnten die Italiener dann mit 2:0 gewinnen. Beide Tore fielen vor der Pause.

Die Europameisterschaft 1968 war nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch eine Bühne für gesellschaftliche Veränderungen und politische Diskussionen. Das Turnier fand zu einer Zeit statt, als Europa von politischen Umwälzungen und sozialen Veränderungen geprägt war. In vielen Ländern kämpften die Menschen für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie, und der Fußball wurde zu einem Symbol für ihre Hoffnungen und Träume.

Während der Europameisterschaft 1968 gab es auch politische Spannungen und Proteste. Einige Spieler und Teams nutzten das Turnier als Plattform, um auf soziale Ungerechtigkeiten und politische Missstände aufmerksam zu machen. Diese Ereignisse unterstrichen die einzigartige Rolle, die der Sport bei der Förderung von Veränderungen und dem Engagement für wichtige gesellschaftliche Anliegen spielen kann.

Die Europameisterschaft 1968 war auch eine Zeit des Wandels im Fußball selbst. Das Turnier zeigte die wachsende Bedeutung des Spiels auf europäischer Ebene und trug dazu bei, den europäischen Fußball zu dem zu machen, was er heute ist. Spieler wie Gianni Rivera aus Italien und Dragan Džajić aus Jugoslawien wurden zu Legenden des europäischen Fußballs und inspirierten eine neue Generation von Spielern und Fans auf der ganzen Welt.

Die Spiele in der Übersicht:

Halbfinale

  1. Italien 0:0 Sowjetunion (Italien gewinnt per Münzwurf)
    • Datum: 5. Juni 1968
    • Ort: Stadio San Paolo, Neapel
  2. Jugoslawien 1:0 England
  1. Datum: 5. Juni 1968
  2. Ort: Stadio Comunale, Florenz
  3. Tor: Dragan Džajić (87′)

Spiel um Platz 3

  1. England 2:0 Sowjetunion
  1. Datum: 8. Juni 1968
  2. Ort: Stadio Olimpico, Rom
  3. Tore: Bobby Charlton (39′), Geoff Hurst (63′)

Finale

  1. Erstes Finale: Italien 1:1 Jugoslawien
  1. Datum: 8. Juni 1968
  2. Ort: Stadio Olimpico, Rom
  3. Tore: Dragan Džajić (39′) für Jugoslawien; Angelo Domenghini (80′) für Italien
  4. Wiederholungsspiel: Italien 2:0 Jugoslawien
  1. Datum: 10. Juni 1968
  2. Ort: Stadio Olimpico, Rom
  3. Tore: Gigi Riva (12′), Pietro Anastasi (32′)

Somit schließt sich der Kreis für heute. Ich hoffe der Ausflug ins Jahr 1968 und die Europameisterschaft im Fußball hat dir gefallen. Und wie immer gilt das Schlusswort: Apropos Ausflug: Vielleicht nutzt du die Chance und unternimmst etwas an der frischen Luft. Oder du genießt das Sportprogramm vor Ort oder im Fernsehen. Egal für was du dich entscheidest, ich möchte den Augenblick auch nutzen, um folgendes zu sagen:  Viel Spaß mit deinem Sportprogramm in dieser Woche, egal, ob aktiv oder passiv wünscht dir, lieber Leser, dein Schreiberheiler Michael.