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Die letzten Atemzüge des Wintersports
Von Eishockeymeistern, Skiflugweltcup-Siegern und einer herzerwärmenden Geste bei der Skisprung-Siegerehrung – ein Rückblick auf den Wintersport und besondere Momente österreichischer Sportgeschichte.

Zwischen Häschen und Eiersuche

Der Wintersport neigt sich nun endgültig dem Ende entgegen. Die letzten Entscheidungen sind gefallen, und langsam geht es in den Frühling über. Zudem befinden wir uns direkt in der Karwoche, das heißt Ostern steht vor der Tür. Das Wochenende, wo die Kinder wieder überall nach Schokohasen und süßen Eiern Ausschau halten. Und bereits traditionell kann man diesen Umstand auch am Wetter ablesen. Inzwischen laufen die Wetten auf Hochtouren, ob wir wieder nach grünen Weihnachten ein weißes Osterfest erleben. Die derzeitigen Temperaturen lassen es vermuten. Wir von Michaels Sportecke wollen diesen Artikel der Woche jedoch ganz wetterunabhängig nutzen, um uns vom Wintersport zu verabschieden und bereits heute mit der Eiersuche beginnen.

Der österreichische mEIster

Die österreichische Eishockeyliga neigt sich dem Ende entgegen. Am vergangenen Wochenende fielen bereits mehrere Entscheidungen. So standen die Halbfinale im Playoff auf dem Programm. Dabei trafen die Salzburger auf den KAC und der Grunddurchgangssieger Bozen kreuzte die Klingen mit den Vienna Capitals. Es war jeweils das fünfte Spiel in der Halbfinalserie, und Salzburg sowie Bozen hatten den ersten Matchpuck. Beide Teams verwandelten auch prompt. In Salzburg konnte die Heimmannschaft gegen den KAC mit 4:0 gewinnen, und sicherte sich so das Finalticket. Deutlich knapper verliefen die Spiele in der zweiten Serie zwischen Bozen und Wien. Jedoch konnten die Südtiroler mit 3:2 ihr Heimspiel gewinnen und stiegen ins Finale auf. Beide Halbfinalserien endeten mit 4:1. Das Finale lautet also Grunddurchgangssieger Bozen gegen Grunddurchgangszweiten Salzburg. Die Finalserie startet am Donnerstag in Bozen, und geht wieder „best of seven“. Salzburg ist als letzter verbleibender Club aus Österreich schon jetzt neuer/alter österreichischer Eishockeymeister. Unabhängig davon, wie die Finalserie ausgeht.

Geschichte schrEIben 

Bevor wir nun das Thema Eishockey, oder weil es der Osterartikel ist, EIshockey, ganz beenden, soll hier nun auf zwei Dinge hingewiesen werden, wo in den letzten Tagen ein Stück österreichische Sportgeschichte geschrieben wurde. Und da bleiben wir zu Beginn noch in der heimischen Liga. Die Innsbrucker Haie konnten sich im Grunddurchgang den dritten Platz erspielen. Im Playoff war dann im Viertelfinale gegen die Capitals Schluss. Da nun allerdings, wie oben berichtet, das Finale um die Liga Bozen gegen Salzburg lautet, und beide Teams sich durch den Grunddurchgang das Ticket in der Champions Hockey League gesichert hatten, fällt nun der dritte Startplatz für die Champions League an das drittbeste Team in der Tabelle und das waren die Haie. Somit steht Innsbruck zum ersten Mal in der Champions Hockey League.

Apropos stehen und zum ersten Mal: Der Kärntner Marco Kasper hat gestern am Sonntag sein erstes Spiel in der NHL, der National Hockey League, bestritten. Er ist der neunte Österreicher, der dies geschafft hat. Reinhard Divis, Christoph Brandner, Thomas Pöck, Thomas Vanek, Andreas Nödl, Michael Grabner, Michael Raffl und Marco Rossi sind die anderen acht heimischen NHL Legionäre. Keiner der genannten Spieler war so jung bei seinem Debüt wie der Kärntner. Marco feiert in wenigen Tagen seinen 19.Geburtstag. Kasper steht bei den Detroit Red Wings unter Vertrag. Die Red Wings traten bei den Toronto Maple Leafs an. Am Ende gab es für Kasper, der 14:59 Minuten Eiszeit hatte, einen Sieg zu bejubeln. Denn Detroit gewann mit 5:2.  

Der wEItenjäger

Skifliegen ist das Element von Stefan Kraft. Nicht umsonst ist der Salzburger der Inhaber des Weltrekords. Traditioneller Weise endet jede Skisprungsaison mit einem Skiflugwochenende in Planica in Slowenien. Der Sieger des Gesamtweltcups stand schon vor dem Abschluss in Planica fest. Der Norweger Halvor Egner Granerud war über die Saison gesehen der Beste. Er gehört zu jenem erlauchten Springerkreis, der es geschafft in einer Saison über 2000 Weltcuppunkte zu sammeln. Der Erste übrigens, der diese Schallmauer durchbrach war Gregor Schlierenzauer. Es gab jedoch noch zwei offene Fragen: Erstens, wer holt sich den Skiflugweltcup, und zweitens, wer gewinnt den Nationencup. Und da kommt wieder Stefan Kraft ins Spiel. Da am Freitag nicht gesprungen bzw. geflogen werden konnte, standen am Samstag ein Einzelbewerb und ein Mannschaftsfliegen auf dem Programm. Im Einzel flog Stefan Kraft mit Bestnoten zum Sieg. Und auch im Team führte der Salzburger Österreich zum Sieg. Somit konnte man im Lager der Österreicher gleich doppelt feiern. Jedoch nicht allzu lange, schließlich wartete noch die absolute Saisonabschlusskonkurrenz. Und da nutze Stefan Kraft die Gunst der Stunde. Bei einem slowenischen Doppelsieg (Timi Zajc gewann vor Anze Lanisek) flog Kraft als dritter auf das Podest. Sein Konkurrent um die kleine Kugel im Skifliegen Granerud beendete den Bewerb auf dem 13. Rang. Dies war zu wenig. Somit überflog Kraft den Norweger in der Wertung im wahrsten Sinne des Wortes und durfte die kleine Kugel entgegennehmen. Der Nationencup ging bereits zum 20. Mal in der Geschichte an rot-weiß-rot.

gemEInsam fEIern ist am schönsten

Wir bleiben für den Moment noch in Planica. Bei der Siegerehrung des Weltcupgesamtsiegers gab es noch eine rührende Geste. Ein großer Protagonist dieser Saison fehlte in Planica: Dawid Kubacki. Während der Raw Air Tour durch Skandinavien reiste der Pole überstürzt ab. Der Grund war ein tragischer, der einmal mehr darauf aufmerksam machte, dass Sport eben nur die schönste Nebensache im Leben ist. Seine Frau wurde mit kardialen Problemen ins Krankenhaus eingeliefert und kämpfte kurzzeitig um ihr Leben. Kubacki reiste ab und erklärte kurz danach seine Saison für beendet. Der Drittplatzierte im Gesamtweltcup Anze Lanisek nahm bei der Siegerehrung eine Pappfigur, die den polnischen Ausnahmespringer zeigte, mit aufs Podest. Vermutlich aus Respekt und Wertschätzung gegenüber seiner Person und der in dieser Saison gezeigten Leistungen. Eventuell wollte er auch einzig darauf hinweisen, dass der Pole es sich verdient hätte, auf diesem Podest zu stehen. Man weiß es nicht. Jedenfalls war Lanisek dabei sehr emotional. Sowohl der Zweiplatzierte, als auch der Sieger der Gesamtwertung Stefan Kraft bzw. Halvor Egner Granerud huldigten diese Geste und gaben beiden die Hand bevor sie auf das Podest kletterten. Also sowohl der Pappfigur als auch dem Slowenen. Wir von Michaels Sportecke sagen aus ganzem Herzen Chapeau für diese Aktion.

Mit dieser herzerwärmenden menschlichen Geste schließt sich der Kreis für heute und vermutlich auch für den Wintersport in dieser Saison. Wie schon gesagt Ostern nähert sich mit riesen Schritten. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und Dir, lieber Leser, im Namen der gesamten Redaktion „FROHE OSTERN!“ wünschen. Wie du die Feiertage genießt ist ganz dir überlassen. Vielleicht legst du es aktiv an. Eine andere Möglichkeit ist natürlich ganz gemütlich im Rahmen der Familie. Oder du genießt das Sportprogramm vor Ort oder im Fernsehen. Egal für was du dich entscheidest, ich möchte den Augenblick auch nutzen, um folgendes zu sagen:  Viel Spaß mit deinem Sportprogramm in dieser Woche, egal, ob aktiv oder passiv wünscht dir, lieber Leser, dein Schreiberheiler Michael.