Medaillenregen für Österreich

Living in the Hall of Fame!

In dieser Woche hat sich im Sport wieder einiges ereignet. So sind etwa die heimischen Vereine im Fußball in den unterschiedlichen europäischen Bewerben in der Qualifikation angetreten. Sei es jetzt die Europa League, Champions League oder die Conference League. Auch die Premiere League, die Meisterschaft in England, beginnt an diesem Wochenende. Bei der Frauen Fußball Weltmeisterschaft sind die Achtelfinale gespielt worden. Die Jamaika Girls haben beispielsweise ausgetanzt. Allerdings sind auch die aktuellen Titelverteidigerinnen ausgeschieden- es wird keinen Titelhattrick der USA geben. Dies sind nur Ereignisse, die die Fußballwelt betreffen. Doch der Sommersport ist, im Gegensatz zum Sommerwetter, in voller Entfaltung. Die Skisprung-Sommerbewerbe gehen in die nächste Runde. Es wird Beachvolleyball gespielt, American Football, die Segler haben Titelkämpfe, etc., etc. Wir von Michaels Sportecke wollen jedoch die Perlen herauspicken. Denn neben den ganzen Wettkämpfen finden auch Qualifikationen für Paris und Titelkämpfe in unterschiedlichen Disziplinen statt. Österreich ist dabei sehr erfolgreich, wie nun die folgende kleine Ehrung, nennen wir es Hall of Fame der Woche, zeigen soll.

Zwei BS- Zwei Beinstärke

Erstmals gibt es eine Radweltmeisterschaft. Seit 03. August bis zum Sonntag den 13. August findet diese Weltmeisterschaft in Schottland (zumeist in Glasgow) statt. Das besondere dabei ist, dass es eben die erste gemeinsame Radweltmeisterschaft ist, wo fast alle Teildisziplinen des Weltverbandes (Straße, Bahn, BMX, Mountainbike, Hallenrad um nur ein paar zu nennen) an einem Ort ausgetragen werden. Bisher waren immer für jede Sparte separate Weltmeisterschaften organisiert worden. Und bei dieser Premiere sind die österreichischen Athleten sehr erfolgreich. Am Donnerstag (10.08.) stand das Einzelzeitfahren der Frauen auf dem Programm. Christina Schweinberger sprintete dabei sensationell über 36,2 Kilometer zur Bronzemedaille. Der Sieg ging an die Amerikanerin Chloe Dygert. Im Ziel fehlten der Tirolerin etwas mehr als eine Minute und zwölf Sekunden auf die Siegerin. Bei der zweiten Zwischenzeit lag Schweinberger noch auf Platz vier. Dank flotter Beine konnte sie die die Britin Anna Henderson überholen und selbst in die Medaillenränge fahren. Es ist die dritte Medaille für Österreich im Einzelzeitfahren bei den Frauen. Die anderen beiden wurden von Christiane Soeder erradelt. Sie gewann ebenfalls im Zeitfahren die Silber- und die Bronzemedaille. Silber 2008 und Bronze 2007. Ergänzt wird die Medaillensammlung auf der Straße noch durch eine Medaille im Mannschaftszeitfahren über 100 Kilometer. 1987, bei der Heim Weltmeisterschaft der Amateure hatten Helmut Wechselberger, Bernhard Rassinger, Mario Traxl und Hans Lienhart die Bronzemedaille gewonnen.

Apropos Medaillensammlung: Die Medaille von Christina Schweinberger ist nicht nur die Vierte auf der Straße, sondern auch die vierte Medaille in Glasgow. Die Mountainbiker holten die anderen drei Medaillen. So gab es bis dato zwei Gold- und eine Silbermedaille. Mona Mitterwallner hat im Marathon Bewerb ihren Weltmeistertitel verteidigt. 2021 war sie zur jüngsten Weltmeisterin aller Zeiten geradelt. In der Nähe von Glasgow hat sie sich zur Doppelweltmeisterin gekürt. Sie gewann in Abwesenheit einiger Spitzenfahrerinnen auf dem 96,5 km langen und über 3000 Höhenmeter gehenden Kurs. Ebenfalls zur Doppelweltmeisterin kürte sich Valentina Höll im Downhillbewerb. Sie konnte sogar ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Höll war die beste in der Qualifikation und dann im Rennen. Die 21 Jährige bekam im Anschluss sehr viel Respekt von der Konkurrenz gezollt. Ebenfalls im Downhill Bewerb, allerdings bei den Männern, konnte Andreas Kolb zur Silbermedaille fahren. Somit konnte Kolb nach seinem EM Titel im Vorjahr ein weiteres Erfolgskapitel seiner Karriere hinzufügen.  

Laufen-Springen- Werfen

Das nächste große Sportereignis, welches über die Bühne gehen wird, ist die Leichtathletik Weltmeisterschaft in Budapest. Doch davor waren bereits die U 20 Europameisterschaften in Israel. Und in Jerusalem konnte ein aufstrebendes Talent seine noch junge Karriere vergolden. Enzo Diessl nimmt jede Hürde mit Leichtigkeit- könnte man sagen. Diessl ist 110 Meter Hürdensprinter und war bereits heuer den U 20 Rekord von 13,11 Sekunden gelaufen. Bei der Europameisterschaft konnte Diessl nun zur Goldmedaille sprinten. Er gewann in 13,12 Sekunden. Von den Nachwuchsmeisterschaften gibt es noch eine weitere Erfolgsmeldung: Sophie Kreiner gewann im Siebenkampf in Israel die Bronzemedaille.

Eine PS- Eine Pferdestärke

Von Medaillen können derzeit die österreichischen Pferdesportler nur träumen. Und ihr Medaillentraum hat eben erst begonnen. Von Mittwoch bis Sonntag diese Woche laufen die Europameisterschaften im Vielseitigkeitsreiten in Frankreich. Dabei geht es darum sich ein Olympiaticket zu sichern. Um dann bei den Olympischen Spielen vor dem Schloss Versailles um Olympisches Edelmetall zu reiten. Bei der Europameisterschaft in Le Pin-au-Haras muss Österreich folgendes Kriterium erfüllen: Österreich muss zumindest die zweitbeste Mannschaft hinter den bereits qualifizierten Teams aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Irland, Schweden, Polen und der Schweiz sein. Dann kann man für die Olympischen Spiele planen. Das Team tritt mit Lea Siegl, die bereits bei Olympischen Spielen in Tokio 2021, damals als österreichisches Teamkücken aller Teilnehmer, dabei war, Katrin Khoddam-Hazarati und Daniel Dunst,  Wobei man die Erwartungen etwas dämpfen sollte.  In den vergangenen 50 Jahren war eine Mannschaft der österreichischen Vielseitigkeitsreiter nur in Athen 2004 am Start. 

Neben dem Teamticket geht es auch um Startplätze für die Einzelkonkurrent bei Olympia. Da hat wohl Lea Siegl die besten Chancen. Sie hat Siege in Strzegom, dies liegt in Polen, und in Montelibretti (Italien) im Gepäck. Somit liegt sie in der bereinigten Qualifikationsliste in Führung. Bei der bereinigten Liste sind jene Athleten herausgestrichen, welche bereits ihr Olympiaticket durch die Qualifikation in der Mannschaft in der Tasche haben. Insofern wäre es von doppeltem Vorteil, wenn Österreich das Olympiaticket über den Teamevent lösen könnte.

Für die Pferdesportler geht es jetzt Schlag auf Schlag. Nach der Vielseitigkeitseuropameisterschaft geht es mit den Europameisterschaften im Springreiten (29. August bis 03. September in Mailand) und dann mit der Europameisterschaft in Dressur und Paradressur (04.-10. September in Riesenbeck) weiter. Klarerweise geht es auch da um Tickets für Paris 2024 sowohl in der Mannschaft, als auch im Einzel.