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Von der Jagdwaffe zum Weltrekord: Die faszinierende Evolution des Speerwurfs!
Tauchen Sie ein in die spannende Welt des Speerwurfs! Von seinen Anfängen als Jagdwaffe bis zu den atemberaubenden Leistungen bei der Leichtathletik-WM in Budapest. Entdecken Sie, wie Österreichs Athleten die Sportwelt beeindrucken!

Die letzten Worte des Turnlehrers?-Alle Speere zu mir!

In dieser Woche blickte die Sportwelt gebannt auf Budapest. Die Hauptstadt von Ungarn war der Schauplatz für die Leichtathletik Weltmeisterschaft. Die Stars aus aller Welt kämpften um Gold, Silber und Bronze. Mit dabei sieben Sportler/Innen aus Österreich. Bereit für große Taten.  Lukas Weißhaidinger gelang der Einzug in sein viertes Weltmeisterschaftsfinale. Das Finale selbst war das hochkarätigste, welches je in der Geschichte von Weltmeisterschaften stattgefunden hat. Die ersten beiden Werfer warfen den Diskus über 70 Meter. Der Österreicher konnte schlussendlich den siebten Platz belegen. Im Speerwurf der Frauen trat Victoria Hudson an. Schon in ihrem ersten Wurf überbot sie die geforderte Weite für den Finaleinzug von 61,50 Meter. Im Finale dann schleuderte sie ihren Speer auf 62 Meter 92. Diese Weite brachte ihr in ihrem ersten Weltmeisterschaftsfinale den fünften Endrang. Auf die Medaille fehlten ihr lediglich 46 Zentimeter. Wie von Michaels Sportecke gratulieren der Niederösterreicherin recht herzlich. Und wir wollen diesen Artikel der Woche einem allgemeinen Einblick in den Speerwurf machen.

Ein Blick in die Geschichte

Der Speer ist die älteste Jagdwaffe der Menschheit. Doch zwei Dinge weiß man heute nicht genau. Erstens wann und wer auf die Idee kam eine bearbeitete Steinspitze an einem zur Jagd benutzten Stock zu befestigen. Zweitens wie die Idee entstand mit diesem Jagdgerät einen sportlichen Wettkampf zu machen. Vermutlich war es entweder eine „traust du dich nie!“ Geschichte zweier Männer. Oder zwei Frauen haben darüber gesprochen, wessen Ehemann den Speer weiter schleudern kann. Man wird es nie genau erfahren oder recherchieren können. Fix ist, dass irgend- jemand auf die Idee kam den Speer für einen oder mehrere sportliche Wettkämpfe zu benutzen. Fakt ist, dass die ältesten vollständig erhaltenen Funde von Speeren sind in etwa 270.000 bis 400.000 Jahre geschätzt wird.

Bei den Olympischen Spielen der Antike 708 v. Chr. soll es erstmals als Disziplin des Fünfkampfs auf dem olympischen Programm gestanden haben. Der Speer wurde allerdings in den Teildisziplinen Weit- und Zielwurf mit Hilfe einer Schleuder geworfen. Die Schleuder bestand aus einer Schnur, die mehrmals um den Speer gewunden und am Ende zu einer Schlinge gebunden wurde, in die der Werfer zwei Finger einführte. Beim Wurf wickelte sie sich ab und gab dem Speer einen Drall und somit eine ruhigere Luftfahrt. Tatsächlich haben moderne Versuche ergeben, dass ungeübte Speerwerfer mit dieser Technik größere Weiten erzielen können als ohne Wurfschlinge.

Außerdem wissen wir aus dem Geschichtsbuch „Asterix bei den Olympischen Spielen“, dass Obelix den Speer sogar einmal rund um den Globus geschleudert hat. Im 18. Jahrhundert erfreute sich der Speer in Finnland, eigentlich in ganz Skandinavien wachsender Beliebtheit. In seiner bis heute nahezu unveränderten Form, dem Weitwurf, kehrte der Speerwurf 1906 in Athen (Männer) bei den Zwischenspielen, die nicht in der offiziellen Wertung der Medaillen aufscheinen,  bzw. 1932 in Los Angeles (Frauen) ins olympische Programm zurück. Speerwerfen ist heute eine eigenständige Sportart für Männer und Frauen, sowohl bei den Olympischen Spielen, als auch bei Welt bzw. Kontinentalmeisterschaften. Der Speerwurf ist auch eine Teildisziplin im Siebenkampf der Damen, als auch im Zehnkampf der Männer.

Eine notwendige Reform oder kein Spott für Hohn  

Bei den Herren dominierten lange Zeit skandinavische Werfer die Wettkämpfe. Was vermutlich auch mit der Geschichte und der Beliebtheit des Speers ab dem 18. Jahrhundert zusammenhängt. Bei den Damen war das Bild weniger einheitlich. Seit den 1970er und 1980er Jahren schoben sich immer öfter Athleten aus dem Ostblock an die Weltspitze. 

Im Jahr 1984 am 20. Juli, wurde dann bei einem hochklassig besetzten internationalen Sportfest in Berlin, damals noch Ostberlin, Geschichte geschrieben. Im Mittelpunkt der Deutsche Uwe Hohn aus Potsdam. Zu diesem Zeitpunkt war er 22 Jahre alt, 1,98 Meter groß und 115 Kilogramm schwer. An diesem 20. Juli nahm Hohn 18 Schritte Anlauf und schleuderte seinen Speer. Die 800 Gramm schwere Metallstange flog und flog und flog und schien nicht mehr herunterkommen zu wollen. Erst nach 104,80 m bohrte sich der Speer in den Rasen. Somit ist erstmals die 100-Meter-Marke nicht nur geknackt, sondern deutlich übertroffen. Hohn ist klarerweise hocherfreut über seinen neuen Rekord. Doch damit stand er allein da. Denn der Speer wäre fast auf der Tartanbahn gelandet. Den Hochspringern, die sich in der Nähe vermeintlich ruhig auf ihren Wettkampf vorbereiten wollten. Der Welt Leichtathletik verband die IAAF  musste aufgrund dieser großen Weite reagieren und änderte das Reglement. Der Schwerpunkt des Speers musste verlagert werden. Die damit verbundene Verkürzung der Weiten war aus Sicherheitsgründen notwendig geworden – die Stadien wurden zu klein.1988 stellte Petra Felke aus Jena mit exakt 80,00 m ebenfalls einen ewigen Weltrekord auf. 1999 verordnete die IAAF auch den Damen einen veränderten Speer.

Somit schließt sich der Kreis für heute. Ich hoffe der Ausflug in die Leichtathletik bzw. zum Speerwurf hat dir gefallen. Apropos Ausflug: Vielleicht nutzt du die Chance und unternimmst etwas an der frischen Luft. Oder du genießt das Sportprogramm vor Ort oder im Fernsehen. Egal für was du dich entscheidest, ich möchte den Augenblick auch nutzen, um folgendes zu sagen:  Viel Spaß mit deinem Sportprogramm in dieser Woche, egal, ob aktiv oder passiv wünscht dir, lieber Leser, dein Schreiberheiler Michael.

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