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Der Herminator – DIE Legende – rutscht ins 5er Jahrzehnt!

Ein Mann, der stets an sich geglaubt hat und seine Ziele erreichte

Hermann Maier, der Herminator, feiert ein halbes Jahrhundert! 50 Jahre wurde Maier in dieser Woche, und feierte dies im privaten Rahmen. Ruhig ist es geworden um einen Mann, der die österreichische Sportgeschichte der 90er und 00er Jahre geprägt hat, wie kein anderer. Hermann Maier ist berühmt rund um den Globus, dabei war seine Karriere nicht nur ein einziger Höhenflug, sondern auch von Tiefschlägen begleitet. Doch nun alles der Reihe nach.

Der verzögerte Anfang

Am 07. Dezember erblickte im Salzburger Land ein Kind das Licht der Welt, welches später Sportgeschichte schreiben sollte. Schon früh bedeuteten für Hermann weißer Untergrund und zwei Bretter das größte Glück auf Erden. So war auch die Schulwahl klar, und Hermann kam in die Skihauptschule in Schladming.  Allerdings wurde während der Schulzeit bei Maier die Krankheit Morbus Osgood Schlatter diagnostiziert. Eine Erkrankung die bei jugendlichen Sportlern vorkommt und sich in Knieschmerzen äußert entweder bei Belastung oder kurz danach.

Also schlug Hermann eine Berufslaufbahn ein und erlernte den Maurerberuf. Doch sein Traum von einer Karriere als Skirennfahrprofi lebte in ihm stets weiter. Und eines sei schon vorweg, wenn sich der Herminator etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann erreichte er es auch. Und so war es auch in diesem Fall. Am 06. November gastierte der Weltcuptross in Flachau. Ein Riesenslalom stand genau auf der Piste auf dem Programm, wo Hermann Maier zigtausend Stunden seiner Kindheit auf Brettern verbracht hat. Und der Salzburger bekam die Chance als Vorläufer an den Start zu gehen, und nutzte sie. Im Falle einer Wertung wäre Maier auf Platz zwölf gefahren. Der österreichische Skiverband honorierte diese Leistung und entsandte Maier zum nächsten Europacup Rennen nach Frankreich. In Les Arcs wurde Maier auf Anhieb Zweiter hinter dem Schweizer Steve Locher. Es dauerte noch ein paar EC Rennen, wovon der Flachauer fünf Rennen gewann, ehe der Name Hermann Maier im Ski Weltcup offiziell auftauchte: In Hinterstoder gab er sein Weltcupdebüt und fuhr in diesem Riesentorlauf sofort in die Punkteränge. In der nächsten Weltcupsaison, die erste „komplette“ Saison von Hermann Maier, verlief es zunächst durchwachsen. Doch im Feber 1997, als der Weltcup in Garmisch Partenkirchen Station machte, fuhr Maier als Zweiter auf sein erstes Weltcuppodest. Nur zwei Tage später fuhr er im Super G zu seinem ersten Weltcupsieg.

Der Durchstarter wird zur Legende

In der Weltcupsaison 1997/98 dominierte Maier den Skiweltcup. Mehrere Siege in den Disziplinen Abfahrt, Super G, Riesenslalom und Kombination führten schlussendlich dazu, dass der Salzburger zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtweltcup gewann und die kleine Kristallkugel im Super G und im Riesentorlauf. Doch diese Saison hatte vor allem ein Highlight: Die Olympischen Spiele in Nagano. Und klarerweise saß Maier mit im Flieger, als die österreichischen Sportler Richtung Japan abhoben.

Hermann Maier startete zunächst in der Kombination, wo er im Slalom aussichtsreich lag. Jedoch kam es in weiterer Folge zu Wetterkapriolen, die zu Verschiebungen sowohl der Kombinationsentscheidung als auch der Spezialabfahrt führten. So wurden Spezialabfahrt und Kombinationsabfahrt bzw. Kombinationsentscheidung auf einen Tag gelegt. Maier startete als Mitfavorit in der Abfahrt. Mit der Nummer vier ging er ins Rennen. Diese Olympische Abfahrt sollte Maier gewinnen, allerdings anders als vorgesehen, denn sie machte den Herminator zu einem Mythos. Maier war etwa 18 Sekunden unterwegs, als er bei einer S-Kurve abhob und waagrecht durch die Luft flog. Nach mehreren Überschlägen kam er abseits der Piste im Tiefschnee zu liegen.  Bange Sekunden verstrichen. Wie durch ein Wunder rappelte sich Maier auf, stand auf und winkte in die Kamera. Die Bilder des Sturzes gingen um die Welt und in Anspielung auf Arnold Schwarzeneggers Terminator wurde der Name Herminator geboren. Am nächsten Tag stand der Super G auf dem Programm. Maier beharrte darauf starten zu können. Tatsächlich stand er nur 24 Stunden später wieder auf der Piste und besichtigte den Olympischen Super G. Dieses Mal war das Wetter auf seiner Seite, denn es kam aufgrund einer Nebelwand zu einer Verschiebung. Drei Tage später war es dann soweit: Der Super G konnte ausgetragen werden. Und Maier raste zur Goldmedaille. Seine zweite Goldene bei diesen Spielen holte er wenige Tage später im Riesentorlauf. In diesem Jahr wurde Maier von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten mit dem Skier d‘ Or ausgezeichnet.

Der Moment, wo alles nebensächlich wird

Auch die nächsten Saisonen verliefen ziemlich erfolgreich für Maier. 1999 wurde er bei der WM in Vail/Beaver Creek  Weltmeister in Abfahrt und Super G. Auch führte der Salzburger einen Neunfach Sieg der Österreicher an, der bei einem Weltcup-Super G am Patscherkofel erzielt wurde. Der Salzburger holte zum zweiten Mal den Gesamtweltcup. Schon in der nächsten Saison (1999/2000) war er wieder im Endklassement ganz oben, was Kugel Nummer drei (und mehrere kleine Kristallkugeln) zur Folge hatte. In dieser Saison holte Maier 2000 Weltcuppunkte, was bei den Herren bis heute unerreicht ist. Auch im Winter 2000/01 konnte Maier die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup holen. Dabei stellte er den nächsten Rekord ein, nämlich den von Ingemar Stenmark, weil Maier 13 Weltcupsiege in der Saison schaffte, darunter auch den Sieg im Abfahrtslauf auf der Streif. Stenmark war diese Bestmarke 1978/79 geglückt.

Mitte August 2001 kam dann der Moment, der all diese Erfolge vergessen machte. Maier war in einen Verkehrsunfall verwickelt. Er erlitt unter anderem einen offenen Unterschenkelbruch, der sofort operiert werden musste. Es war nicht klar, ob Maier das Bein amputiert werden musste oder nicht. Es konnte gerettet werden, und Maier bastelte am Comeback, wobei er die kommende Saison klarerweise komplett verpasste. Am 14. Jänner 2003 gab Maier sein Comeback bei einem Riesentorlauf in Adelboden. Im Klassement landete der Salzburger auf Platz 31, fünf Hundertstel fehlten zur Qualifikation für den zweiten Lauf.

Zusammenfassend

Das Comeback wurde wenige Wochen später veredelt. In Wengen und Kitzbühel gelangen dem Österreicher schon sehr gute Abfahrten. Dann kam der 27. Jänner. Seine Lieblingsdisziplin der Super G wurde auf der Streif ausgetragen. Und Maier raste zu seinem 42. Weltcupsieg. Dies sicherte ihm einen Platz beim WM Super G in St. Moritz, der sechs Tage später stattfand. Und Maier versilberte sich sein Comeback. Er wurde ex aequo mit Bode Miller Zweiter hinter Stefan Eberharter. In der Saison 2003/04 setzte Maier sein „Sensationscomeback“ fort. Er gewann am Ende seine vierte große Kristallkugel für den Weltcupgesamtsieg.  Für seine fulminante Rückkehr wurde Maier 2004 mit dem Laureus für das Comeback des Jahres und seinem zweiten Skieur d’Or ausgezeichnet.

Hermann Maier baute seine Medaillensammlung in den nächsten Jahren aus. So wurde er 2005 Weltmeister in Bormio im Riesentorlauf. Bei den Olympischen Spielen von 2006 in Turin, die zweiten Spiele des Salzburgers, holte er zwei weitere Medaillen, Silber im Super G und Bronze im Riesentorlauf. Am 13 Oktober 2009 lud der Salzburger zu einer Pressekonferenz, wo er das Ende seiner Karriere verkündete.

286 Mal ging Hermann Maier im  Weltcup an den Start. 54 Mal davon schwang er als Sieger ab.  Vier Mal gewann er den Gesamtweltcup und zusätzlich noch zehn Disziplinenwertungen. Seine 24 Super G Siege sind bis heute eine Rekordmarke. Bei Olympischen Spielen nahm Maier zwei Mal teil, 1998 und 2006. Insgesamt holte er zwei Mal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Bei Weltmeisterschaften holte Maier sechs Medaillen, drei Goldene, zwei Silberne und eine Bronzene.

Zum Schluss können wir von Michaels Sportecke nur eines sagen: DANKE, lieber Hermann Maier für die zahlreichen Höhepunkte die du uns vor dem Fernseher oder live im Stadion beschert hast! Lass dich ausgiebig feiern! Und auf die nächsten 50 Jahre! Ich möchte den Augenblick auch nutzen, um folgendes zu sagen: Viel Spaß mit deinem Sportprogramm in dieser Woche, egal, ob aktiv oder passiv wünscht dir, lieber Leser, dein

Schreiberheiler Michael.

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