Nichts für schwache Nerven!

Fußball spielt sich in den Vordergrund!

In dieser und nächste Woche sind noch wichtige Entscheidungsspiele in der deutschen Bundesliga. In Österreich sind ja die meisten Posten bezogen. Jedoch noch die letzten Europacupfragen gilt es am Wochenende zu beantworten. Am Mittwoch war das Europa League Finale zwischen der AS Roma und Trainer Jose Mourinho und dem FC Sevilla. Und unser Experte Werner Giefing hat es im Vorfeld richtig eingeschätzt, die Spanier konnten sich den siebten Titel in ihrem siebten Endspiel holen. Es war sehr knapp, doch das Elfmeterschießen war dann eine klare Sache für die Andalusier. Ab heute dreht sich in Fußball-Deutschland alles um die Relegationsspiele zwischen erster und zweiter Liga bzw. zweiter und dritter Liga. Wir nutzen diesen Artikel der Woche, und wollen uns der Relegation ein wenig widmen.

Geteilte Meinung 

Prinzipiell ist die Relegation ein Thema, welches sehr kontrovers diskutiert wird. Einige finden, dass es den Spannungsbogen erhöht und sozusagen noch Höchstspannung zum Saisonende bietet. Manche erwidern dagegen die Unausgeglichenheit in der Chancenverteilung. Die Teilnehmer an der Relegation aus der oberen Liga haben Vorteile, weil sie sich das ganze Jahr über auf einem höheren Niveau bewegen und behaupten mussten. So wird die Relegation auch als Chance für den Bundesligisten und als Hürde für den Zweitligisten empfunden. Erst drei Mal konnten die Zweitligavereine über die Relegation den Aufstieg fixieren. In der Relegation zwischen dem dritten der dritten Liga und dem 16. der zweiten Liga sieht die Statistik anders aus: Hier konnte der Drittligist zehn von vierzehn Duelle gewinnen und aufsteigen. Dies ruft sofort die Gerechtigkeitsfanatiker auf den Plan, welche die Ungerechtigkeit herausstreichen, dass ein Saisonergebnis, wie die Schlusstabelle ist, den Zweit bzw. Drittligisten, der in die Relegation muss, um die Früchte seiner Arbeit bringt bzw. bringen könnte. 

Die Geschichte

Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Schalke 04, Vfl Bochum oder der FC St. Pauli dies sind alles Vereine, die bereits in der ersten Phase der Relegation daran teilnehmen mussten. Die allererste Relegation wurde im Jahr 1982 gespielt. Damals rutschte Bayer Leverkusen als Bundesligist und die Kickers aus Offenbach als Zweitligist in diese Premiere. Die Leverkusener behielten damals die Oberhand. Bis 1991 fand jährlich eine Relegation statt. Dabei konnte der Zweitligist nur drei dieser zehn Duelle für sich entscheiden. Schon im Jahr 1983 war es Schalke 04, der als erster Bundesligist als Verlierer aus der Relegation ging. Damals stieg Bayer Uerdingen auf. Die Suttgarter Kickers und der 1. FC Saarbrücken waren die zwei weiteren Zweitligisten, die den Aufstieg über die Relegation schafften. Oder anders formuliert: Neben Schalke 04 mussten auch Arminia Bielefeld und der FC St. Pauli nach der Relegation eine Liga tiefer.

Im Jahr 2009 wurde die Relegation wieder eingeführt. Gegenüber der früheren Regelung gab es kein drittes Entscheidungsspiel mehr. Bis zur Saison 2021/22 galt die Auswärtstorregel als Entscheidungsfaktor. Seit der Saison 2021/22 gibt es die Auswärtstorregel nicht mehr. Somit kommt es bei einem Unentschieden nach 180 Minuten zu einer Verlängerung. Sollten beide Mannschaften auch danach gleich viele Tore aufweisen, findet ein Elfmeterschießen statt. 

Der Zeitrahmen

Heute am Donnerstag findet das Hinspiel in der Relegation um die Bundesliga statt. Dabei trifft der VfB Stuttgart auf den HSV. Die Hamburger sind das vierte Mal seit 2009 Teil der Relegation. Zwei Mal als Bundesligist, und jetzt zum zweiten Mal als Zweitligist. Damals half die Relegation dem Dino die Klasse zu halten, als Zweitligist verloren die Hamburger die Relegation. Die Stuttgarter sind zum zweiten Mal als Bundesligist Teil der Relegation. Das erste Mal war im Jahre 2019. Damals half die Relegation nichts, denn die Schwaben verloren gegen Union Berlin und mussten in die zweite Liga. Das erste Spiel findet heute Donnerstag in Stuttgart statt, am Montag folgt das Rückspiel in Hamburg. Apropos Hamburg: Wie bereits erwähnt sind die Hamburger der einzige Verein neben dem 1. FC Nürnberg, der sowohl als Erst- als auch als Zweitligist an dieser Relegation teilnahm.

Morgen Freitag wird dann das Hinspiel der zweiten Relegationspartie stattfinden. Dabei trifft die Arminia aus Bielefeld auf Wehen Wiesbaden. Fans vom HSV und von Wehen Wiesbaden Fans haben in ihrer letzten Ligapartie in der zweiten bzw. dritten Liga schon den Aufstieg gefeiert. Dabei waren die Parallelspiele noch nicht zu Ende. Nun stehen beide Vereine in der Relegation. Wehen Wiesbadens Hürde heißt eben Arminia Bielefeld. Die Bielefelder, bei denen auch die Österreicher Martin Fraisl, Christian Gebauer und Manuel Prietl unter Vertrag stehen, müssen über die Relegation den direkten Abstieg von der Bundesliga in Liga 2 vermeiden. Das erste Spiel findet morgen Freitag in Wehen Wiesbaden statt, das Retourspiel am Dienstag in Bielefeld.   

Hier geht es noch zur Übersicht über die Relegationsspiele in Deutschland:

Bundesliga Relegation 1982-1991

Bundesliga Relegation 2009- aktuell:

Zweitliga Relegation: