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From Zero to Hero

Die Fußball Europameisterschaft 2024 naht mit großen Schritten. Grund genug für uns von Michaels Sportecke unsere Artikelzahl und unsere Archivabteilung auszubauen. Und zugleich können wir die Berichterstattung rund um die EM beginnen. Und dies machen wir natürlich nicht irgendwo, sondern ganz am Anfang. Inzwischen sind wir schon mittendrin. Heute widmen wir uns der neunten Fußballeuropameisterschaft.

Die Fußball-Europameisterschaft 1992, die vom 10. bis 26. Juni in Schweden stattfand, bleibt in der Geschichte des europäischen Fußballs als eines der überraschendsten und denkwürdigsten Turniere in Erinnerung. Mit nur acht teilnehmenden Mannschaften und einem dramatischen Finale, in dem der Außenseiter Dänemark die dominierende deutsche Mannschaft besiegte, bot dieses Turnier zahlreiche spannende Momente und unerwartete Wendungen.

Hintergrund und Qualifikation

Die EM 1992 war die neunte Auflage des Turniers, und Schweden fungierte zum ersten Mal als Gastgeberland. Die Qualifikationsrunde begann im Mai 1990 und endete im Dezember 1991. Bemerkenswert war, dass Jugoslawien sich ursprünglich qualifiziert hatte, jedoch aufgrund der politischen Unruhen und des Krieges im Land von der UEFA disqualifiziert wurde. Dänemark, das in seiner Qualifikationsgruppe hinter Jugoslawien den zweiten Platz belegte, rückte als Ersatzmannschaft nach. Diese späte Teilnahme der Dänen sollte sich als eines der größten Märchen im Fußball entpuppen.

Das Maskottchen der Fußball-Europameisterschaft 1992: „Rabbit“

Die Fußball-Europameisterschaft 1992, die in Schweden stattfand, hatte ein besonderes Maskottchen namens „Rabbit.“ Dieses fröhliche, fußballbegeisterte Kaninchen symbolisierte die Freude und Energie, die das Turnier ausstrahlte. Mit seinem auffälligen Aussehen und dem markanten Lächeln wurde Rabbit schnell zu einem Liebling der Fans. Das Maskottchen trug das gelb-blaue Trikot der schwedischen Nationalmannschaft und war auf vielen Fanartikeln zu sehen.

Gruppenphase

Das Turnier begann mit einer Gruppenphase, bei der die acht Mannschaften in zwei Gruppen zu je vier Teams aufgeteilt wurden. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizierten sich für das Halbfinale.

In Gruppe 1 konnte das Gastgeberland an die Tabellenspitze klettern. Beim ersten Spiel gegen Frankreich bekamen sie noch spät ein Gegentor (85.). Es sollte das einzige Remis in der Gruppenphase bleiben. Denn Dänemark und England konnten jeweils besiegt werden. An zweiter Stelle landete das nachgerückte Team von Dänemark. Neben der Niederlage gegen Schweden gab es einen Sieg gegen Frankreich und ein Remis gegen England. Apropos England, der Gastgeber des nächsten Turniers, schied mit zwei Remis und einer Niederlage als Gruppenletzter aus. Frankreich holte zwar ebenfalls zwei Unentschieden bei einer Niederlage schoss jedoch ein Tor mehr als die Briten.

Der Titelverteidiger aus den Niederlanden konnte die Gruppe 2 gewinnen. Sie holten zwei Siege und ein Remis. Gegen Schottland konnte gewonnen werden, gegen die GUS gab es ein torloses Remis. Am letzten Spieltag kam es zum Prestigeduell mit Deutschland. Die Oranje konnten bis zur Pause einen zwei-Tore- Vorsprung erarbeiten. Am Ende hieß es 3:1 für Holland. Somit war nicht nur dieses Duell, sondern auch der Gruppensieg gesichert. Deutschland konnte neben dieser Niederlage noch ein Remis gegen GUS, die Gemeinschaft unabhängiger Staaten (Nachfolger von der Sowjetunion) und einen Sieg gegen Schottland holen. Dritter wurden die angesprochenen Schotten mit einem Sieg gegen GUS und zwei Niederlagen. Die GUS musste mit zwei Remis und einer Niederlage den letzten Gruppenplatz hinnehmen.

Die Halbfinale

Die Halbfinalteilnehmer waren somit Schweden und Dänemark aus Gruppe 1 sowie die Niederlande und Deutschland aus Gruppe 2. Im ersten Spiel traf der Gastgeber auf Deutschland. Es war ein sehr enges Spiel. Die Deutschen konnten sich durch Häßler und Riedle einen zwei Tore Vorsprung in der ersten Stunde erarbeiten. Dann konnte Brolin verkürzen. Deutschland setzte kurz vor dem Ende in Minute 88 noch eins drauf. 3:1. Doch im Gegenzug verkürzte Schweden erneut durch Brolin. Doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.

Im zweiten Halbfinale endete der Traum von der Titelverteidigung. Die Niederlande traf auf Dänemark. Die Dänen gingen früh in Führung. Nach fünf Minuten netzte Larsen ein. Rijkaard konnte in Minute 23 ausgleichen. Doch zehn Minuten später war Larsen abermals zur Stelle. So ging es auch in die Kabinen. Die Holländer konnten in der zweiten Hälfte spät ausgleichen. Bergkamp schoss die Oranje in der 86. Minute in die Verlängerung. Diese brachte nichts ein und so musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Da behielten die Dänen die Oberhand.

Das Finale

Das Finale fand im Ullevi-Stadion in Göteborg statt. Deutschland, das als Favorit galt, wurde von einer entschlossenen und gut organisierten dänischen Mannschaft überrascht. John Jensen erzielte in der 18. Minute das erste Tor für Dänemark, und Kim Vilfort besiegelte in der 78. Minute mit einem zweiten Tor den historischen Sieg.

Schlüsselspieler und Taktiken

Einige Spieler ragten während des Turniers besonders hervor. Bei Dänemark war Torhüter Peter Schmeichel ein entscheidender Faktor für den Erfolg seines Teams, indem er zahlreiche wichtige Paraden zeigte, insbesondere im Halbfinale gegen die Niederlande. Henrik Larsen, der mit drei Toren einer der besten Torschützen des Turniers war, und Brian Laudrup, der für seine kreativen Spielzüge bekannt war, spielten ebenfalls eine zentrale Rolle.

Die deutsche Mannschaft, unter der Führung von Berti Vogts, setzte auf ihre bewährte Mischung aus Disziplin und taktischer Flexibilität. Die starken Leistungen von Spielern wie Thomas Häßler und Karl-Heinz Riedle konnten jedoch die überraschende Niederlage im Finale nicht verhindern.

Bedeutung und Vermächtnis

Die EM 1992 wird oft als Beispiel dafür angeführt, wie unvorhersehbar der Fußball sein kann und dass auf dem höchsten Niveau alles möglich ist. Dänemarks Triumph ist ein Zeugnis für den Teamgeist und die taktische Geschicklichkeit des Trainers Richard Møller Nielsen. Die Mannschaft zeigte, dass auch Außenseiter große Erfolge feiern können, wenn sie gut organisiert sind und einen starken Zusammenhalt haben.

Für Deutschland war die Niederlage eine bittere Enttäuschung, aber sie diente auch als Ansporn für zukünftige Turniere. Die Deutschen lernten aus ihren Fehlern und kehrten stärker zurück, um 1996 die EM in England zu gewinnen.

Schweden, das als Gastgeber eine gute Leistung zeigte, konnte ebenfalls stolz auf seine Leistung sein. Das Halbfinale war ein Beweis dafür, dass sie zu den besten Teams Europas zählten.

Die Spiele im Überblick:

Abschlusstabelle Gruppe 1:

PlatzMannschaftSpieleSiegeUnentschiedenNiederlagenToreGegentoreTordifferenzPunkte
1Schweden321042+25
2Dänemark311123-13
3Frankreich302123-12
4England302112-12

Ergebnisse Gruppe 1:

  1. Schweden 1 – 1 Frankreich (10. Juni 1992)
    • Tore: Eriksson (58′ Schweden); Papin (85′ Frankreich)
  1. England 0 – 0 Dänemark (11. Juni 1992)
  2. Frankreich 0 – 0 England (14. Juni 1992)
  3. Schweden 1 – 0 Dänemark (14. Juni 1992)
  4. Tor: Brolin (83′ Schweden)
  5. Dänemark 2 – 1 Frankreich (17. Juni 1992)
  6. Tore: Larsen (8′, 78′ Dänemark); Papin (60′ Frankreich)
  7. Schweden 2 – 1 England (17. Juni 1992)
  8. Tore: Eriksson (52′, Schweden), Brolin (82′ Schweden); Platt (4′ England)

Ergebnisse Gruppe 2:

Abschlusstabelle Gruppe 2:

PlatzMannschaftSpieleSiegeUnentschiedenNiederlagenToreGegentoreTordifferenzPunkte
1Niederlande321041+35
2Deutschland31114403
3Schottland31023302
4GUS302114-32
  1. Deutschland 1 – 1 GUS (12. Juni 1992)
    • Tore: Häßler (90′ Deutschland); Dobrovolski (64′ GUS)
  2. Niederlande 1 – 0 Schottland (12. Juni 1992)
  3. Tor: Bergkamp (75′ Niederlande)
  4. Deutschland 2 – 0 Schottland (15. Juni 1992)
  5. Tore: Riedle (29′, 47′ Deutschland)
  1. Niederlande 0 – 0 GUS (15. Juni 1992)
  2. Schottland 3 – 0 GUS (18. Juni 1992)
  3. Tore: McStay (7′), McClair (16′), McAllister (59′ Schottland)
  4. Niederlande 3 – 1 Deutschland (18. Juni 1992)
  5. Tore: Rijkaard (4′), Bergkamp (15′), Witschge (72′ Niederlande); Klinsmann (54′ Deutschland)

Halbfinale

  1. Schweden 2 – 3 Deutschland (22. Juni 1992)
    • Tore: Brolin (64′, 89′ Schweden); Häßler (11′ Deutschland), Riedle (59′, 88′ Deutschland)
  2. Niederlande 2 – 2 Dänemark (n.V., 4-5 i.E.) (22. Juni 1992)
  3. Tore: Rijkaard (23′, Niederlande), Bergkamp (86′, Niederlande); Larsen (5′, 33′ Dänemark)

Finale

Dänemark 2 – 0 Deutschland (26. Juni 1992)

  • Tore: Jensen (18′), Vilfort (78′)

Somit schließt sich der Kreis für heute. Ich hoffe der Ausflug ins Jahr 1992 zur Fußballeuropameisterschaft hat dir gefallen. Und wie immer gilt das Schlusswort: Apropos Ausflug: Vielleicht nutzt du die Chance und unternimmst etwas an der frischen Luft. Oder du genießt das Sportprogramm vor Ort oder im Fernsehen. Egal für was du dich entscheidest, ich möchte den Augenblick auch nutzen, um folgendes zu sagen:  Viel Spaß mit deinem Sportprogramm in dieser Woche, egal, ob aktiv oder passiv wünscht dir, lieber Leser, dein Schreiberheiler Michael.

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